Als Erfinder dieser Veranstaltung – ursprünglich: „Mit Zelt & Ski“ – steht einwandfrei Ottokar Blazek fest (gemeinsam mit Erich Vanis). Als Repräsentant einer Landmaschi- nenfirma kannte er in der Steiermark Gott und die Welt und vermochte im Zuge seiner beruflichen Reisen die passenden Örtlichkeiten ausfindig zu machen und daneben die jeweiligen Grundeigentümer von unserer Harmlosigkeit zu überzeugen. Denn immerhin
waren es in der Anfangszeit dieser Treffen inklusive Gäste bis zu rund 50, 70 Teilnehmer, die von ihren Zelten aus auf Skitour gingen, nachdem sie die halbe Nacht am Lagerfeu- er verbracht hatten, von Pauli Wertheimer mit Gulaschsuppe und Glühwein (aus dem- selben Kessel!) bekocht, dazu mit Gesängen und seinen Gedichten von der Qualität eines Eugen Roth unterhalten. Pauli war die Seele der meisten frühen „Basislager“. Deren Anfänge datieren in jener Zeit, als sich die Bedingungen für weltweite Trekking- touren und Kleinexpeditionen vereinfachten, und in Verbindung mit der damaligen hochaktiven alpinistischen Phase der Klubmitglieder ist die beachtliche Teilnehmerzahl sowie der Enthusiasmus leicht erklärbar. Das erste Wintertreffen dieser Art fand 1977 statt, in den Achtzigerjahren erlebte die „Basislager“-Idee ihre Hochblüte. Blazeks Ehrgeiz, jedes Mal unbedingt einen neuen (und zugleich skitourentauglichen) Standort zu fnden, führte allmählich zu merkwürdi- gen Kompromissen. Nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden als Organisator (1998) und mit dem tendenziellen Erlahmen der Lust am „Expeditionsspiel“ aus Be- quemlichkeits- und Altersgründen wandelte sich das „Basislager“ allmählich zu einem Skitreffen mit festem Quartier als Ausgangspunkt: vom „Basecamp“ über Selbstversor- gerhütte zum Gasthof. Zusätzlich zu dieser Entwicklung wäre es heute angesichts eines, damals für undenkbar gehaltenen, Skitouren-Booms ohnedies kaum mehr möglich, einen halbwegs geeigneten Standort zu fnden: sind doch an den in Frage kommenden Touren-Ausgangspunkten die meist raren Parkplätze von geführten Gruppen, Lawinen-, Schneeschuh-, Selbstfndungs- und sonstigen Seminaren, Tourenwettläufern und nicht zuletzt zahlreichen Individual-Tourengehern okkupiert. In der Folge ist deshalb selbst die Wahl eines festen Standquartiers zu einem Problem geworden: es soll tunlichst schneesicher, doch gleichzeitig leicht erreichbar sein. Aber so wandelt sich eben alles, und für die Veteranen der ersten Stunde werden diese köstlichen Verrücktheiten unver- gessbare Erinnerungen bleiben.
1977 St. Nikolai/Sölktal (inoffzieller „Versuchsballon“,
Bericht in ÖAZ 1977/S.75)
1978 Bretsteingraben bei Möderbrugg
1979 Gullinggraben bei Oppenberg
1980 Finsterliesinggraben (Beisteiner)
1981 Lärchkar (Donnersbacher Tal)
1982 Forstaugraben (bei Radstadt)
1983 Bärental bei St.Johann am Tauern
1984 Radmer
1985 Bodenbauer
1986 Pichlerhube (Gaal, Seckauer Tauern)
1987 Johnsbachtal ………………………………………………….. 10. Basislager
1988 Fuchsalm/Pyhrnpaß
1989 Paß Stein/Bad Mitterndorf
1990 Schiederweiher/Hinterstoder
1991 Gsollalm/Hochschwab
1992 wegen tagelangen intensiven Dauerregens
entfallen (Wörschachwald)
1993 Wörschachwald
1994 Haringbauer/Hochschwab
1995 Melling (Wald am Schoberpaß)
1996 Fölzboden (Fölzgraben)
1997 Rabenkropf (Wechselgebiet, letztes Mal Blazek) … 20. Basislager
1998 Fuchsalm/Pyhrnpaß (erstmals Wiederholung)
1999 Gebiet Bärenalmlift/Hinterstoder
2000 Goferhütte
2001 Grössinger Alm
2002 Scharnitzgraben (Pusterwald)
2003 Schrattneralm (Bretsteingraben)
2004 Hirnalm bei Trofaiach
2005 Lackneralmhütte (Gamsstein)
2006 Roßberghütte (Tennengebirge)
2007 Plannerhütte………………………………………………. 30. Basislager
2008 Eisenerzer Ramsau
2009 Triebentalhütte
2010 Talherberge Stegreith (Pyhrnpaß)
2011 Plannerhütte
2012 Ernst-Seidl-Haus (Gosau)
2013 Grazer Hütte (Tauplitzalm)
2014 Talherberge Stegreith (Pyhrnpaß)
2015 Triebentalhütte
2016 Huberhütte/Postalm
2017 Mitterbach/Gemeindealpe ………………………… 40. Basislager