Gegründet wurde der ÖAK am 6. Dezember 1878 als kontinentale Entsprechung zum britischen „Alpine Club“. Der Sitz ist seit der Gründungszeit Wien, die Mitglieder stammen jedoch aus allen Bundesländern, rund ein Fünftel aus dem Ausland. Im Gegensatz zu ähnlichen alpinen Zirkeln war der ÖAK nie ein reiner Männerbund (derzeitiger Frauenanteil: rund 20 Prozent).
Das Mitgliederverzeichnis der Gründungsepoche ist ein wahres „Who’s who?“ der damaligen Größen des Alpinismus, z.B.: der „Viertausendersammler“ Karl Blodig, der Alpenmaler Edward Th. Compton, Westalpenchronist W.A.B. Coolidge, das Klettergenie Hans Dülfer, der Grazer Dolomitenexperte Viktor Wolf v. Glanvell, Heinrich Heß, Erschließer der Ennstaler, und Julius Kugy, jener der Julischen Alpen; der wortgewaltige und kühne Alleingänger Eugen Guido Lammer, der sportliche Markgraf Alfred v. Pallavicini, Gesäuse-Pionier Heinrich Pfannl, der rastlose Allroundalpinist Ludwig Purtscheller, der Dachstein-König Friedrich Simony, der Brite G.W. Young, die jung ums Leben gekommene Bergsteigerikone Emil Zsigmondy und zahlreiche weitere Persönlichkeiten der Alpingeschichte, deren Namen zum Teil in der alpinen Nomenklatur, in Gipfel-, Routen- und Hüttennamen weiterleben.
Während der Zwischenkriegszeit war das klassisch favorisierte Ziel „Westalpen“ meist nur unter großen Entbehrungen erreichbar. Dies führte zu einer Konzentrierung auf die verstärkte Erschließung der heimatlichen Gebirgsgruppen wie Hochschwab, Gesäuse, Dachstein, Wilder Kaiser, Dolomiten. In zahlreichen neuen Routen steigerte sich das Schwierigkeitsniveau der Freikletterei zwar schon bis zum heutigen Siebenten Grad, was aber wegen der gedanklichen Schranke: „Sechs plus = äußerst schwierig, und das damit Limit, das ein Kletterer zu leisten vermag“ noch lange auf die gebührende Anerkennung warten musste.
ÖAK-Mitglieder waren klarerweise auch am Wettstreit um die letzten großen, unbegangenen Alpenwände erfolgreich beteiligt, empfand man dies doch als Vorstufe und Grundlage eines bergsteigerischen und persönlichen Fernziels mit ungeheurem Nimbus: der Teilnahme an einer Expedition in die großen Gebirge der Welt. Deren wenige, die während dieser schwierigen Zeit zustande kamen (Pamir, Anden, Kangchendzönga, Nanga Parbat), haben einen bleibenden Platz in der Alpingeschichte.
Einige herausragende Persönlichkeiten dieser Ära waren: Peter Aschenbrenner, Wolfgang Axt, Paul Bauer, Günter Oscar Dyhrenfurth, Norman Günter Dyhrenfurth, Hans Ertl, Heinrich Harrer, Anderl Heckmair, Alfred Horeschowsky, Fritzi Lukan, Franz Nieberl, Karl Prusik, Willo Welzenbach, Kurt Maix, Wastl Mariner, Hubert Peterka, Eleonore Noll-Hasenclever, die alpinistische Doyenne Helma Schimke, Raimund Schinko, Roman Szalay, Luis Trenker, Willy Rickmer Rickmers, Fritz Wiessner.
Die Achttausender – Von den vierzehn Achttausendern der Erde wurden sechs unter Beteiligung von ÖAK- Mitgliedern erstbestiegen:
Nanga Parbat, 8125 m (H. Buhl),
Broad Peak, 8047 m (K. Diemberger, H. Buhl, M. Schmuck),
Gasherbrum II, 8035 m (F. Moravec, S. Larch, H. Willenpart),
Lhotse, 8511 m (E. Reiss),
Cho Oyu, 8153 m (H. Tichy, S. Jöchler),
Dhaulagiri. 8167 m (K. Diemberger).
Heute ist in der Liste der erfolgreichen Achttausenderbesteigungen durch Klubmitglieder bereits die Zahl hundert überschritten. – Die Erstbesteigungen von zahlreichen Sechs- und Siebentausendern im Hindukusch, im Himalaya und Karakorum (Hanns Schell hält den uneinholbaren Rekord von fünf Siebentausender-Erstbesteigungen), bergsteigerische Erfolge in vielen Gebirgen der Erde sowie unzählige Neutouren und große Alpenrouten unterstreichen die Bedeutung des ÖAK bei der Erschließung der Weltberge.
Derzeit hat der Österreichische Alpenklub rund 360 Mitglieder und ist nach wie vor eine Vereinigung von guten bis außergewöhnlichen Bergsteigern und Bergsteigerinnen, unter anderem Bergsteigerlegenden wie Kurt Diemberger, Peter Habeler, Wolfgang Nairz, Wolfgang Stefan, Dietrich Hasse, Thomas Bubendorfer, „Sicherheitspapst“ Pit Schubert.
Bei den Damen sind auch einige zu nennen, wie die Patagonien-Expertin Silvia Metzeltin, Lilo Schell; Gerlinde Kaltenbrunner, die als erste Frau alle Achttausender ohne Sauerstoff bestiegen hat; Billi Bierling, die auf den Gipfeln von sechs Achttausendern stand; die Teilnehmerinnen der ersten österreichischen Achttausender-Frauenexpedition (Video); Clara Kulich, dazu kommen noch zahlreiche Frauen, die mit ihren Kletter- und Ehepartnern selbst auf schwierigen Unternehmungen ganz selbstverständlich auch als Seilerste unterwegs sind!
Dann sind da noch der immer neue Spitzenleistungen präsentierende Südtiroler Simon Gietl, Wetterexperte Karl Gabl, Alois Indrich, die extrem sportliche Familie Maruna, „Polarbär“ Bruno Klausbruckner und „Schneeleopard“ Helmut Graupner, Führerautor Kurt Schall, Achttausendersammler Hans Goger, Sepp Gwiggner (der seine schon abgehakten 100 Pause-Touren „Im extremen Fels“ wegen Boshaftigkeiten der Bergnatur immer wieder ergänzen muß), der ewige Bergabenteurer Hannes Neuwirth, dessen mittlerweile fast achtzig Tourenbücher füllende Unternehmungen Stoff für mehrere TV-Serien liefern könnten …
Doch irgendwann muß diese Aufzählung enden, um nicht beinahe das gesamte Mitgliedsverzeichnis zu umfassen!