1878-1879 ÖAK-Präsident: Alexis Thiard Laforest
1880-1887 ÖAK-Präsident: Julius Meurer
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1888-1892 und 1893 ÖAK-Präsident: Carl Diener, *1862 – †1928, Geograf, Geologe, Paläontologe; ÖAK-Präsident (mit 25 Jahren!); Alpenklub-Mitglied von 1880 – 1928; in Wien geb., studierte an der Univ. Wien Geografie, Geologie und Paläontologie, u.a. bei Friedrich Simony und Eduard Sueß. Forschungsreisen führten ihn nach Syrien und in den Libanon, in die Auvergne, die Pyrenäen und nach Graubünden. Erste Habilitation an der Wiener Univ. in Geografie, einige Jahre später in Geologie. Im Zusammenhang mit seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit bereiste er u.a. die Rocky Mountains, den Himalaya, Spitzbergen, den Ural, den Kaukasus, Sibirien, Hawaii und Kanada. Seine wissenschaftliche Karriere gipfelte in der Funktion des Rektors der Universität Wien (1922/23). Zu seinen frühen Arbeiten zählt die stratigraphische, faunistische und geolog. Erforschung der Alpen sowie asiatischer Hochgebirge. Nach 1900 galt sein Interesse vor allem der Paläontologie, insbesondere den Ammoniten als Leitfossilien – bedeutende Publikationen zu allen Bereichen. Gründungsmitglied und Präsident der Geologischen Gesellschaft, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und zahlreicher internationaler Institutionen. Von entscheidender Bedeutung für Dieners wissenschaftliche Laufbahn war dessen, im Auftrag der Akad. der Wissensch. in Wien im Verein mit der englisch-indischen Regierung 1892 ausgeführte, wissenschaftl. Zwecken dienende Expedition in den Zentral-Himalaya, wo der Gipfel des Kungribingri (5834 m) erreicht werden konnte.
Anfangs noch mit Hans Stabeler aus Sand in Taufers als Geführter auf zahlreichen Gipfeln der Ostalpen, war er bald führerlos mit dem Kreis um die Gebrüder Zsigmondy, Ludwig Purtscheller, Louis Friedmann und August Boehm unterwegs. In den gesamten Ostalpen, von den Dolomiten über Zillertaler Alpen, Bernina, bis zu den Viertausendern der Schweiz wurden die bedeutendsten Gipfel bestiegen (oft Erstbesteigungen und anspruchsvolle Neutouren). So unbestritten Dieners großes Engagement im Alpenklub, wie auch seine wissenschaftl. und alpinistische Leistung höchste Anerkennung fanden, so kritisch wird seine politische Haltung in den 1920er Jahren beurteilt. Als Rektor der Universität Wien unterstützte er deutschnationale Forderungen der Studenten für einen numerus clausus von 10 Prozent für jüdische Studierende und Lehrende. Bereits in seiner Antrittsrede formulierte er: „… dass Rektor und Senat stets bestrebt und imstande sein werden, den deutschen Charakter und das wissenschaftl. Niveau unserer alma mater mit allen ihnen zu Gebote stehenden, gesetzlich zulässigen Mitteln aufrecht zu erhalten.“ In seiner Amtszeit wurde auch der später umstrittene Siegfriedskopf des Bildhauers Josef Müllner im Ehrenhof der Universität aufgestellt.
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1892/93 ÖAK-Präsident & Ehrenmitglied: Georg Geyer, *1857 – †1936, Geologe, Paläontolge,
Alpenklubmitglied von 1882 – 1936. Mit Karl Diener bestens befreundet, wurde Georg Geyer dessen unmittelbarer Nachfolger als Präsident des ÖAK. Zu dieser Zeit war er im Dienste der Geologischen Bundesanstalt vor allem als Feldgeologe tätig: „Ihm verdanken wir die wertvollsten kalkalpinen Kartenblätter der letzten großen Aufnahmsperiode der k.k. Geolog. Reichsanstalt, die vor allem auch heute noch als grundlegend angesehen werden und unentbehrlich sind; auch auf die paläozoische Kette der Karnischen Alpen und die angrenzenden Teile der Südlichen Kalkalpen erstreckten sich seine vorbildlichen Aufnahmen; die Anzahl seiner Spezialaufnahmsblätter ist schon als Zeugnis für eine außerordentliche touristische Leistung nahezu einzig dastehend.“ (Österr. Biographisches Lexikon). Seine wissenschaftliche Karriere machte ihn zum Chefgeologen der Geolog. Bundesanstalt, dann zu deren Direktor (1920-23) und zu einem angesehen Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Wie Otto Ampferer in seinem Nachruf über Georg Geyer schrieb, war er ein „hochalpiner Geologe“. Er schuf detaillierte Grundlagen für das Wissen über die Geologie von Totem Gebirge, Dachstein, Sengsengebirge, Lungau, Salzkammergut, Rax-Schneeberggruppe, forschte im Karwendel, den Karnischen Alpen, machte für den geplanten Bosrucktunnel die geologische Aufnahme und fertigte 18 geologische Karten aus bisher kaum oder gar nicht erforschten entlegenen Gebieten an – eine für viele Kollegen unglaubliche Leistung. Wegen seiner großen Erfahrung war er gesuchter Gutachter u.a. in Fragen der Wasserversorgungen, der Wasserkraftanlagen, der Geologie von Salz, Bitumen, Kohle und Zement. Als Bergsteiger „blieb ihm kaum ein bedeutender Gipfel der Ostalpen fremd“. Zahlreiche Berge bestieg er erstmals im Winter (u.a. Königsspitze). Meist ohne Führer (z.B. erste führerlose Besteigung des Ortlers), oder gemeinsam mit seinem Klubfreund Louis Friedmann (erste führerlose Ersteigung von Finsteraarhorn und Aletschhorn, was damals den Grimm der Schweizer Bergführer erregte). Seine Kenntnis der Gebirgszusammenhänge und seine Orientierungsfähigkeit in allen Lagen waren legendär. Alle seine Weggefährten – ob in Wissenschaft oder am Berg – beschreiben ihn als geselligen, unaufdringlichen und angenehmen Menschen, der nie mit seinen alpinen Erfolgen protzte, sondern sich bis ins hohe Alter an den unscheinbarsten Dingen der Natur erfreuen konnte.
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1894 ÖAK-Präsident: Otto Zsigmondy
1895 ÖAK-Präsident: W. Eckerth
1896-1901 ÖAK-Präsident: Edmund Forster
1902-1903 ÖAK-Präsident: Eduard Pichl
1903-1919 ÖAK-Präsident: Hans Biendl
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ÖAK-Präsident 1920-1929: Heinrich Pfannl, der Doyen der „Führerlosen“, geb. 10.6.1870 Trumau bei Baden – gest. 1.5.1929 Wien; Klubmitglied ab 1895, Egal, ob man eine „Wiener Schule des führerlosen Alpinismus“ nur als nachträgliche Zuordnung betrachtet oder nicht – Heinrich Pfannl war einer ihrer typischen und für die Wiener schmeichelhaften Vertreter: ein eher unscheinbarer Herr, dessen Stärke von innen zu kommen schien und dessen Erscheinung alle erstaunte, die seinen bergsteigerischen Erfolgen zufolge einen hünenhaften Kraftmenschen erwartet hätten. – Sein Berufsleben verlief so geradlinig, wie es sich für einen k.u.k. Beamten geziemte: Gymnasium in Melk, ein Jus-Studium in Wien, 1894 Promotion zum Doktor der Rechte, Richter in Baden, dann in Wien und schließlich Vizepräsident des Landes-gerichtes Wien. Nach seiner Pensionierung (mit dem Titel eines Hofrats) war er noch Rechtskonsulent und der Firma Meinl. Seine bergsteigerisch aktive Phase dauerte nur sechs Jahre und endete 1902, als er nach Familiengründung (insgesamt drei Kinder) vom schärferen Bergsteigen Abstand nahm. Mehr zu Heinrich Pfannl
„Letzten Endes finden wir immer nur uns selbst“.
Erstbegehungen und große Touren:
Rund 30 Anstiege in den Ostalpen, darunter:
1895 Loswandkamine (Rax)
1896 Hochtor-Nordwand
1897 Ödsteinkarwand-Nordwand
1899 Dirndl-Südwand
1899 Torstein-Südwand
1900 1. freie Erkletterung des Dent de Géant
1900 1. führerlose Begehung des Peutereygrates
1901 Reichenstein-Nordostwand
1901 Tamischbachturm-Nordwand Bücher: „Was bist du mir, Berg?“ 1929 „Wenn Maja’s Schleier zerflattern“, aus: „Gesäuse-Pioniere“ (Hasitschka/Kren/Mokrejs) – Schall-Verlag
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1929-1931 und 1941-1951 ÖAK-Präsident: Carl Kirschbaum
1932-1938 ÖAK-Präsident: Otto Langl
1938-1939 ÖAK-Präsident: Hermann Schneck
1939-1941 und 1951-1953 ÖAK-Präsident: Karl Prusik
1954-1960 ÖAK-Präsident: Rolf Werner
1960-1980 ÖAK-Präsident: Carl Rind
1980-2001 ÖAK-Präsident: Horst Schmoltner
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2001-2019 ÖAK-Präsident: Mag. Johannes Bauer, Wien, geboren 24. 9. 1945 in Wien, unterrichtete Mathematik, Darstellende Geometrie, Grundlagen der EDV und Qualitätssicherung in der HTL Spengergasse/ Tages- und Abendschule; Reiseleitung bei Kulturreisen in alle Welt; begeisterter Allroundalpinist mit Vorliebe fürs Klettern und Schitouren. Seit Jahrzehnten verbringt Hannes jede freie Minuten in den Bergen. Auf wie vielen Gipfeln er schon gestanden und wie viele Routen er geklettert ist, kann er nicht mehr zählen.
„Das ist für mich seit jeher der ideale Ausgleich zur Stressbewältigung! Darum gefällt mir auch das Projekt „Grenzgänge rund um Österreich“ von Gerti Reinisch-Indrich und Christine Eberl ganz besonders, weil es nichts Schöneres gibt, als monatelang ohne störende Unterbrechung in der Natur und der Bergwelt unterwegs zu sein!“
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Seit 2019 ÖAK-Präsident: Christian Zinkl,
geb. 29.2.1956 in Wien, Mutter Aloisia (geb. Meixner am 18.3.1926), Vater Dr. Josef (Beppo) Zinkl geb 26.5.1924; die Eltern stammen aus Aspang am Wechsel, bis zum 8. Lebensjahr im 2. Bezirk in der Mumbgasse (2 Jahre VS), 1964 nach Rodaun Ketzergasse übersiedelt (2 Jahre VS), Gymnasium in der Fichtnergasse realistischer Zweig, ab 1974 auf der TU Wien Elektrotechnik studiert,
1979 Abschluss Diplomingenieur für Elektrotechnik–Energietechnik;
1980 Wehrdienst im Armeekommando beim Armee-Ingenieur, ab Dez. 1980 bei Firma ELIN, dann VAtech-Hydro, dann Andritz–Hydro bis 2021; mehrere Jahre Inbetriebsetzung thermisches Kraftwerk Umm Al Nar in Abu Dhabi (Kraftwerksleittechnik), dann Projektleitung für Hydro-KW Latiyan im Iran, dann KW Jiroft, Iran, Kraftwerksprojekte in Korea, Indien, USA, Kanada, Australien, Malawi, Österreich, Schweiz etc.
Seit 1985 mit Mag. Pharm. Johanna (geb. Bauer) aus Hohenau an der March verheiratet, Kinder Clemens (geb. 1989, MSc Maschinenbau, seit 2011 in der WKO) und Anna Katharina (geb. 1993, Mag.BSc Lehramt Mathematik, Physik und Meteorologie, seit 2017 am Akademischen Gymnasium), wohnhaft in Ober St. Veit (Nebenwohnsitze in Reichenau und Hohenau).
Seit 1969 Mitglied im ÖAV Sektion Reichenau, dort seit 1995 im Ausschuss als Alpinreferent und seit 2018 Erster Vorsitzender (Hauptaufgabe ist dort das Ottohaus).
ÖAK-Mitglied seit 1982, seit 2005 Vorstandsmitglied als Kassier, seit 2014 Vizepräsident und seit 2019 Präsident. Neben den Verwaltungsaufgaben zuständig für die technischen Belange der Erzherzog-Johann-Hütte (Abwasserreinigung, Elektrik, Seilbahn …). Bergsteigen in allen Varianten, seit frühester Jugend mit dem Vater unterwegs, Highlights: Dachstein S-Wand, Hochtor, Planspitze N-Wand, Rosskuppe, Ödstein N-Kante, Hochstadel N-Wand, Monte Rosa, Wallis, Dauphiné, Dolomiten, Gr. Zinne-Dibonakante …